Hallo liebe Camper,
gerade jetzt in Corona Zeiten ist das alles mit dem Campen mehr als schwierig. Unsere Regierung bittet nicht zu reisen, wenn es nicht dringend nötig ist, in Deutschland sind die meisten Stell- und Campingplätze geschlossen und das ganze Thema Einreise, Ausreise, Tests bzw. nachträglichen Quarantäne, machen eine Urlaubsreise nicht unbedingt entspannter.
Andererseits schleifen bei immer mehr Menschen die Nerven am Boden und immer schneller kommen Camper auf die Idee, ach komm dann stehen wir eben mit dem Wohnmobil 1,2,3 Tage frei an einem Ort, bevor es weiter geht.
Doch wie ist das eigentlich genau mit den „frei steh Gesetzen“ in Deutschland und den beliebtesten Camping Ländern Europas?
Wir haben uns für euch schlau gemacht.
Frei stehen in …. Deutschland!
Rechtlich: Wildes campen bzw. frei stehen ist in Deutschland grundsätzlich verboten! Da geht es auch erstmal nicht um euer „Campingverhalten“ (also z.B. die Nutzung draußen von Tisch, Stühlen, Markise und Grill), frei stehe, wildes campen bzw. das Übernachten im Reisemobil an öffentlichen Orten ist in Deutschland nicht erlaubt.
Realität: Immer wieder wollen sich Camper auf die „Wiederherstellung der Fahrbereitschaft“ berufen, um so (mehr oder weniger an jedem Ort) eine entspannte Campingnacht zu verbringen. Diese Möglichkeit gilt übrigens auch für viele Länder Europas. Hier solltet ihr allerdings nochmal ganz genau schauen, ob es nicht irgendwelche regionalen Verbote wie z.B. Naturschutzgebiet o.ä. gibt, in denen ihr euch gerade befindet.
Denn ja es stimmt, dass es diese Möglichkeit gibt. Allerdings können wir jedem Camper nur davon abraten diese Möglichkeit als „Camping Freibrief“ anzusehen. Genau genommen bedeutet „Wiederherstellung der Fahrbereitschaft“, der Fahrer des Fahrzeugs ist so erschöpft, dass er das Fahrzeug nicht mehr sicher führen kann und an Ort und Stelle bis zu maximal 10 Stunden schlaf benötigt.
Mittlerweile sehen auch viele Ordnungsbeamte das Thema „Wiederherstellung der Fahrbereitschaft“ deutlich enger als noch vor einigen Jahren, das bedeutet:
Sich nachvollziehbar auf die Wiederherstellung der Fahrbereitschaft zu berufen, während man z.B.:
gerade am schönsten Ort der Küste steht, weit weg von der Autobahn, umringt von anderen Campern
mehrere mögliche Fahrzeugführer an Bord hat
zur Begründung Alkohol getrunken hat.
bereits seit mehreren Stunden an diesem Ort steht
gerade ausschweifend kocht
sich nur wenige Kilometer von zuhause/ dem Ziel aufhält
oder sogenanntes „Campingverhalten“ an den Tag gelegt hat
wird schwierig und wie gesagt, Polizei/ Ordnungsamt verstehen da mittlerweile an vielen Orten nur noch wenig Spaß. Wiederherstellung der Fahrbereitschaft bedeutet genau genommen, man sucht sich auf der Route zu einem angestrebten Ziel, in direkter Nähe einen Parkplatz, verschließt Türen und Fenster und schläft, um dann einige Stunden später halbwegs erholt am Ziel anzukommen.
Noch ein letzter Satz zu dem Thema:
Da aktuell das touristische Übernachten Corona bedingt verboten ist und ggf. sogar nächtliche Ausgangsperren gelten, sollte es von Beginn an natürlich einen Grund geben, warum man überhaupt aktuell irgendwo übernachten muss. Sich auf die Wiederherstellung der Fahrbereitschaft zu berufen, obwohl man touristisch unterwegs ist und klar ist, dass diese touristische Reise mindestens einer Übernachtung bedarf, wird von Anfang an schwierig. Wer aktuell erwischt wird, muss mit einem Knöllchen in Höhe von ca. 300 Euro und einem Platzverweis rechnen.
Wild campen/ frei stehen in Europas beliebtesten Campingländern:
Belgien:
Rechtlich: In Belgien ist das frei stehen mit dem Wohnmobil auf öffentlichen Parkplätzen und am Straßenrand für maximal 24 Stunden ERLAUBT! Allerdings… auch hier gibt es Ausnahmen: In der gesamten Region Flandern und in einem Bereich von ca.10 Kilometern zur Küste, ist sämtliches freie Übernachten verboten. Davon abgesehen gelten natürlich die örtliche Hinweisschilder.
Realität: In Belgien ist es ähnlich wie in der Niederlande, verbotenes frei stehen wird fast immer gesehen und bestraft, ein Knöllchen kostet in der Regel ca. 150 Euro.
Besonders: In Belgien gibt es die sogenannten „Pfahlcampingplätze“. Das bedeutet, an besonders schönen Orten gibt es einen markierten Baumpfahl, in dessen direkter Umgebung gecampt werden darf.
ABER was immer mal wieder falsch behauptet wird: Diese „Pfahlcampingplätze“ sind NICHT für Camper samt Fahrzeugen gedacht, bzw. das campen an diesen Orten samt Womo ist sogar verboten. Die Pfahlcampingplätze sind nur für Camper samt Zelt.
Dänemark:
Rechtlich: Wildes Campen/ frei stehen mit dem Wohnmobil/ Wohnwagen ist in Dänemark grundsätzlich VERBOTEN.
Realität: Wir lesen immer mal wieder, dass Camper in der Nebensaison keine Probleme bekommen haben, wenn sie mal irgendwo ALLEINE auf einem Parkplatz übernachtet haben. In der Hauptsaison gibt es deutlich häufiger Probleme. Während der Sommermonate werden frei stehende Camper deutlich häufiger gebeten, einen Parkplatz abends zu verlassen und den nächsten Campingplatz aufzusuchen. Ist dieser dann allerdings voll belegt, beginnt gerade in den Sommermonaten eine unschönes Suche nach einem freien regulären Platz. .
Frei stehen in… Frankreich
Rechtlich: Das frei stehen mit dem Wohnmobil ist in Frankreich auf öffentlichen Parkplätzen erlaubt. Allerdings gibt es auch in Frankreich wieder einige „ABER’S“. Also grundsätzlich darf man sogar bis zu 7 Tagen auf einem Parkplatz/ am Strassenrand stehen, so lange man keine anderen Verkehrsteilnehmer behindert oder ihnen die Sicht versperrt.
ABER… handelt es sich um Naturschutzgebiete, Strand/ Küsten Bereiche, private Grundstücke (ohne schriftliche Genehmigung) oder den 500m Umkreis zu Sehenswürdigkeiten, ist wildes campen jeglicher Art KOMPLETT VERBOTEN! Dabei gilt auch in Frankreich… man darf sich an den erlaubten Orten maximal im geschlossenen Fahrzeug aufhalten, Campingverhalten ist grundsätzlich nicht erlaubt.
Realität: Ich behaupte mal, in Frankreich kommt es aktuell noch sehr auf die Region an. Wild campen samt Campingverhalten wird in der Saison, an Atlantik- und Mittelmeerküste stark kontrolliert und mit der Polizei lässt sich nicht gut diskutieren. Sagen wir aber mal ihr seid in der Nebensaison unterwegs und steht irgendwo im Landesinneren, dann sind Kontrollen eher unwahrscheinlich.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur den Tipp geben geeeenau zu schauen, wo sich mögliche Naturschutzgebiet befinden. Davon gibt es in Frankreich deutlich mehr, als ich gedacht hätte und eine Übernachtung an diesen Orten kostet ratz fatz unangenehme 2000 Euro.
Norwegen:
Rechtlich: Jedermannsrecht gilt NUR für Camper samt Zelt. In Norwegen ist das frei stehen nur noch für maximal eine Nacht erlaubt, wenn Hinweisschilder nichts anderes besagen.
Realität: Leider gilt auch in Norwegen dass, was für sooooo viele Länder gilt. Die Massen an frei stehenden Campern haben für erhebliche Probleme mit Anwohnern gesorgt. Darum wurde das wilde Campen in Norwegen vor ca. 2 Jahren nochmal deutlich eingeschränkt. Seitdem darf man nur noch maximal 1 Nacht irgendwo an einem öffentlichen Ort frei stehen, sehr, sehr viele Parkplätze, Strandabschnitte usw. wurden allerdings durch Hinweisschilder o.ä. für uns Camper komplett gesperrt. Der Traum vom erlaubten easy peasy frei stehen ist in Norwegen leider ausgeträumt! Norwegen ist landschaftlich der aasabsolute Wahnsinn, allerdings… die Stell- und Campingplätze sind vergleichsweise teuer und VORSICHT vor Knöllchen, auch diese sind deutlich teurer als in Deutschland.
Beispiel: Werdet ihr z.B. erwischt, dass ihr euer Grauwasser einfach mal irgendwo ab lasst, liegt ein „ganz normales Knöllchen“ umgerechnet schnell bei über 4800 Euro!!!
Letzter Hinweis zu Norwegen: ACHTUNG Campingklo!
Die Campingtoilette darf in Norwegen nur an ganz speziellen Entsorgungsstellen geleert werden (selbst Campingplätze verfügen nicht immer über eine solche Entsorgung, weil der Anschluss für die Betreiber sehr teuer ist). Das leeren der Kassette über andere Entsorgungsstellen wie z.B. öffentliche Toiletten o.ä. ist wirklich streng verboten und stellt je nach Region sogar eine echte Straftat da.
Italien
Rechtlich: Rechtlich ist sämtliches wilde campen in Italien VERBOTEN. Dies gilt auch für die italienischen Inseln Sardinien und Sizilien.
Realität: Auch in der Realität wird das wilde Campen in Italien zu 99,9% bestraft, sollte man euch erwischen. Meist zahlt ihr dann eine Strafe von ca. 300 Euro, über den Daumen gepeilt könnt ihr aber auch sagen… je größer und bekannter eine Stadt/ eine Touri Region ist, um so höher sind die Strafen, die auch mal schnell bei bis zu 600 Euro gehen können.
Wie gesagt, auch auf den Inseln gilt dieses Verbot. Hier kann man allerdings auch sagen, gerade in der Nebensaison und abseits der absoluten „Hot Spots“ ist man als Camper noch ganz gern gesehen. Auf den Inseln wird eher mal ein Auge zugedrückt als am Festland. Es gibt allerdings auch eine gute Nachricht. Einige Gemeinden bieten Campern bis heute kostenlose Übernachtungsplätze an, die weitestgehend unbekannt sind. Einziger Haken, die Adressen bekommt man meist nur durch den persönlichen Kontakt zur Gemeinden, bei denen man sich anmelden MUSS.
ACHTUNG, diese Plätze dürfen nur von angemeldeten Touristen genutzt werden!!!! Leider wurden einige dieser Plätze auch schon über die bekannten „frei steh“ Stellplatz Apps weiter empfohlen, nur leider haben die wenigsten Leute mitgeteilt, dass diese kostenlosen Plätze nur nach Anmeldung genutzt werden dürfen. Keine Anmeldung, keine Erlaubnis um im schlechtesten Fall, hohe Bußgelder.
Niederlande:
Rechtlich: In den Niederlanden gilt ein sehr strenges frei steh Camping Verbot! Besonders ist hier zudem: Dieses Campingverbot gilt auch auf PRIVATEN Grundstücken!!!! Wenn ihr also z.b. einen Bauern fragt ob ihr eine Nacht irgendwo bei ihm campen dürft und dieser Bauer hat keine offizielle Beherbergungserlaubnis, bleibt das Verbot bestehen!!! Das gilt übrigens sogar für Camper samt Zelt!
Realität: Auch in der Realität könnt ihr das wilde Campen in den Niederlanden eigentlich komplett vergessen. Die Ordnungsbeamten achten extrem auf Camper und „verjagen“ euch spätestens am Abend. Die Niederlande hat einfach so viele Camper, da wurde leider irgendwann sehr hart durchgegriffen. Allerdings muss man auch sagen, gerade in den Niederlanden gibt es sooooooo viele Stell- und Campingplätze unterschiedlicher Kategorien, hier muss niemand „notgedrungen“ frei stehen.
ACHTUNG: In den Niederlanden gelten die Strafgebühren ab 14 bzw. 16 Jahren pro Person!!! Ein durchschnittliches frei steh Knöllchen liegt bei 500 Euro. Wer also z.b. als Familie durch die Niederlande reist und frei stehen muss, zahlt schnell 1000, 1500 Euro für eine „wilde“ Nacht.
Österreich:
Rechtlich: Die rechtliche Lage rund um das Thema wild campen ist in Österreich total kompliziert, denn jedes „Bundesland“ legt seine eigenen Regeln fest, dazu kommt noch, dass in den Ländern Salzburg und Voralberg, jeder Gemeinde-Bürgermeister eigene Regelungen erlassen kann. Was man rechtlich sagen kann ist, in den allermeisten Fällen ist das wilde Campen in Österreich verboten. Außer in den Bundesländern Oberösterreich und Steiermark, hier ist das wilde Campen abseits von Almen und oberhalb der Baumgrenze erlaubt.
Realität: Hier ist VORSICHT geboten, denn in Österreich gibt es schier uuuuunzählige „komischer“ Verordnungen. So gilt z.B. egal in welcher Region ihr euch befindet, das Übernachten auf privatem Grund ist nur mit ausdrücklicher, schriftlicher Genehmigung des Besitzers erlaubt (auch zur Wiederherstellung der Fahrbereitschaft!), dazu muss man aber wissen, dass z.B. Waldgebiete, Parkplätze an Waldgebieten auch privater Grund und Boden sind.
ACHTUNG… wilde Camper werden in Österreich an vielen Orten ungern gesehen und bekommen relativ schnell Probleme und jetzt doppelt Achtung, Verstöße gegen die „frei steh Verordnungen“ können bis zu wahnsinnigen 14.500 Euro kosten!!!
Portugal:
Rechtlich: Auch wenn man es kaum glauben mag, aber das wilde Campen ist in Portugal grundsätzlich VERBOTEN! Wer trotzdem frei steht und erwischt wird, muss mit ca. 250 Euro Strafe rechnen.
Realität: Portugal war jaaaahrelang das Paradebeispiel dafür, dass es zwischen Recht und Realität riesen Unterschiede gibt. Doch leider ist es auch Portugal, dass sich zum super Beispiel für ungewollte Camper entwickelt hat. Leider ist es so, dass die Masse an „geduldeten“ Campern in den vergangenen Jahren so extrem zugenommen hat und so leid es mir tut, diese Möglichkeit von vielen Campern drastisch dreist ausgenutzt wurde, dass viele Anwohner mittlerweile einen riesen Hals auf uns Camper haben. Und das leider, leider, leider nicht zu unrecht, wenn man sich nur mal die überall zugemüllten und mit sämtlichen Hinterlassenschaften versehenen Dünen ansieht, zwischen denen viele Camper jahrelang so gerne standen.
Dieses Verhalten führt mittlerweile dazu, dass auch immer mehr Reisemobile von Vandalen beschädigt werden. Camping in Portugal… ist bei weitem nicht mehr so entspannt, wie es noch vor einigen Jahren war! Vielen Dank an all diejenigen, die wochenlang 5 Parkplätze für ihre Sonnensegel und Yogamatten belegten, mit Kind und Kegel für den Toilettengang in die Dünen gingen und gleichzeitig so günstig wie nur eben möglich monatelang vor Ort gelebt haben.
Entschuldigt, aber dieses Beispiel muss ich einfach noch schreiben.
Es ist mittlerweile ca. 1,5-2 Jahre her, da postete eine relativ bekannte vanlife Familie, die bereits seit Mooooonaten ohne Dusche, echte Wasser- und Abwassertanks (alles entweder defekt oder aufgrund von Platzmangel raus gerissen) usw. in Spanien und Portugal leben, folgendes: Heute haben wir eine wunderschöne Quelle, obern auf den Klippen, über Strand und Meer entdeckt. Eine wunderbare Möglichkeit uns zu waschen UND DANACH DIE TOILETTE ZU ENTLEEREN!!!
Und bevor uns jemand kritisiert, in unserer Toilette befindet sich keine Chemie, darum können wir den ganzen Inhalt überall mit gutem Gewissen leeren. Dieser Post erhielt aus den entsprechenden Kreisen hunderte Likes und positive Kommentare.
Ich weiß nicht ob ich dazu überhaupt noch irgendwas schreiben muss, nur so viel:
Vielleicht sollten einige Camper mal über ihre Außenwirkung nachdenken. Denn mal ganz abgesehen davon, dass ich es eine SAUEREI hoch zehn finde, die eigenen Exkremente über eine Quelle zu entsorgen, welche danach richtig Strand fließt. Aber ok… vielleicht bin ich da auch empfindlich.
Wenn ich mir aber vorstelle, ich lebe an diesem Ort und sehe jetzt eine Touri Familie die seit Wochen vor meiner Haustür campt, die sich die gesamte Ecke eines Parkplatzes zur Decken, Sonnensegel, Yoga Ecke konzipiert hat, die anscheinend auch eher unter sehr einfachen hygienischen Bedingungen lebt, die ich immer wieder pünktlich morgens nach dem Aufstehen und abends vor dem zu Bett gehen in die Dünen laufen sehe (anders geht es ja auch „kaum“ denn mit 3-4 Personen wäre ja der Toilettenkanister ständig voll), die ihr Abwasser zwar dank Eimer teilweise aufsammeln, den Eimer dann aber schwupp hinter der Parkplatzmauer leeren und dann geht die ganze Familie zum „duschen“ hoch zur Quelle und danach holen sie noch den Toiletten Kanister aus dem alten Reisemobil und schütten alles in selbige.
Meint ihr wirklich dieser Anwohner fragt sich, ob da wohl eine Toilettenchemie in dem Kanister war, oder reichen alle Eindrücke bereits dazu aus, dass dieser Anwohner einen rieeeeesen Hals auf die campenden deutschen Touristen hat?
Spanien:
Rechtlich: Das frei stehen mit dem Wohnmobil ist in Spanien grundsätzlich erstmal auf allen öffentlichen Parkplätzen erlaubt. Allerdings… Vorsicht vor z.B. Naturschutzgebieten. Ein großer Teil der spanischen Küste ist als Naturschutzgebiet gekennzeichnet, in solchen Gebieten ist das freie Campen strickt verboten. Ähnliches gilt für z.B. Seen im Hinterland o.ä.
Realität: Wenn in Spanien von frei stehen/ wild campen gesprochen wird, ist damit wirklich nur die Zeit im verschlossenen Reisemobil gemeint!!! Stühle raus stellen, Markise, Grill und Tisch sind STRICKT VERBOTEN und es wird von Jahr zu Jahr strenger kontrolliert. Selbst das nutzen von Auffahrkeilen ist verboten.
Mittlerweile gibt es sogar Helikopter die an den Küsten vorbei fliegen um u.a. Camper zu kontrollieren, KEIN Scherz! Ob es bei den Temperaturen wirklich so schön ist komplett im geschlossenen Reisemobil zu sitzen…bleibt natürlich euch überlassen.
Schweden:
Rechtlich: Rechtlich ist das frei stehen als Camper samt Womo/ Wowa auf öffentlichen Parkplätzen in Schweden erlaubt. Allerdings aufgepasst, das „Jedermansrecht“, das besagt dass man überall in der Natur schlafen kann, gilt NICHT für Camper samt Fahrzeugen/ Anhängern.
Realität: Schweden wurde in den vergangenen Jahren bei vielen Campern EXTREEEEM beliebt. Das hat dazu geführt, dass es gerade in Südschweden extrem viele Spots gibt, die durch entsprechende Hinweisschilder für Camper gesperrt wurden.
Wer ernsthaft den Traum von Schweden im Sinne von „Bullerbü“ erleben möchte, sollte weit in den Norden reisen. Nördlich von Stockholm wird das wilde Campen deutlich schöner.
Schweiz
Rechtlich: Leider können wir euch für die Schweiz kaum etwas allgemeines zum Thema frei stehen mit dem Wohnmobil sagen. Denn in der Schweiz ist es so, dass jedes Kanton und dazu nochmal jede Gemeinde eigene Regelungen hat.
Realität: Grundsätzlich ist das frei stehen in der Schweiz erlaubt, aber wie gesagt, jedes Kanton und jede Gemeinde hat eigene Regelungen aufgestellt. Wenn ihr also in der Schweiz unbedingt frei stehen möchtet, geht dieses eigentlich nur mit einer guten Planung. Denn am besten müsst ihr jede Gemeinde, in der ihr übernachten möchtet, vorab anschreiben und fragen, welche aktuellen Regelungen gelten.
Wer gegen die Regelungen verstößt, muss tief in die Tasche greifen. Wildcamping Verstöße werden mit Bußgeldern zwischen 200 und 2000 schweizer Franken bestraft (je nach Kanton), was mal eben 180-1800 Euro sind.
Frei stehen und wild campen in Deutschland und Europa
Ihr Lieben, wir/ ich weiß nur all zu gut, die Bilder die immer wieder zum frei stehen / wild campen in den sozialen Medien, im TV oder in Magazinen erscheinen sehen wunderschön aus und der Gedanke ist ja auch total verlockend.
Schlafen, stehen, essen, leben… genau da wo es einem gerade am besten gefällt. Genau dieser Eindruck wird immer wieder erweckt und selbst bekannte deutsche Promis sagen in großen Shows, uhhhhh neeeee… also Camping auf dem Campingplatz, spießiger gehts ja kaum, aber so ein Road Trip samt Bulli/Van, bei dem ich tun und lassen kann was mir gerade gefällt, das ist schon richtig cool!!!
Ich hoffe diese Aufstellung beweist ganz gut, wildes campen/ frei stehen, so wie es wunderschöne WERBE Bilder zeigen, ist in großen teilen Europas verboten und davon abgesehen auch nicht mehr geduldet. Genau diese Situation haben wir, weil es einfach viel zu viele Camper gab und gibt, die nichts anderes sehen, als ihre eigene Urlaubslaune! Hauptsache ich, ich, ich und nach mir die Sintflut! An welche Dinge ihr euch halten solltet, wenn ihr wirklich frei stehen möchtet, haben wir euch hinter dem Link nochmal zusammengefasst.
Wer heutzutage wirklich noch unbedingt frei stehen will, sollte sich mit dem Gedanken anfreunden, dass dies eben auch bedeutet, die Zeit am Van, IM Van zu verbringen. Und wenn Toilette, Wasser und Abwasser eigentlich nicht vorhanden sind, bzw. nicht länger als 1 Tag halten… dann solltet ihr auch zu der Erkenntnis kommen, dass euer Fahrzeug nunmal nicht zum wild campen gebaut wurde.
Nie war mitdenken wichtiger…
In diesem Sinne, schönes Wochenende.
Eure Isa und das velcocate Team
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